 |
die neuen 2D-Klassen im JDK 1.2. Deren Fähigkeiten
erinnern allerdings eher an HPGL und PostScript als an das, was
man von einer objek- torientierten Grafikschnittstel- le erwarten
würde: Strukturen, wie sie schon aus GKS und PHIGS bekannt waren,
müs- sen Entwicklerinnen auch in der jüngsten JDK-Version noch selbst
erstellen und ver- walten.
An Fachleute wandten sich viele Vorträge im Rahmen
der beiden GI-Tracks. Nach Be- richten von Teilnehmern war deren
Höhepunkt die Keynote zur Implementierung der frei- en VM Kaffee
- von deren Details fühlten sich etliche überfordert. Die deutsche
Forschung beschäftigt sich unter anderem mit Werkzeu- gen zum Repository-gestütz-
ten Programmieren in Grup- pen - ein Projekt, das zumin- dest bei
einigen Zuhörern Irr- tationen und Fragen wie ‘sollen die Editoren
intelligen- ter sein als ich?’ hervorrief.
Einige Anwenderberichte zeigten, daß Java den Weg
aus den Studierstuben in die Pro- duktion angetreten hat. Sie- mens
erstellte beispielsweise ein Werkzeug zur Verwaltung großer Linux-Cluster
in Java und will es mit der nächsten Reliant-Version ausliefern.
Bei den Ausstellern lag der Schwerpunkt vor allem
auf Werkzeugen und Dienstlei- stungen. Inprise (vormals Borland)
und Symantec zeig- ten aktuelle Versionen ihrer Entwicklungsumgebungen
- immer noch nicht in Java ge- schrieben und deshalb nur auf Windows-Rechnern
lauffähig. Inprise will jedoch im näch-
|
sten Jahr seinen JBuilder end- gültig auf Java umgestellt
haben. Computer Associates führte seine Datenbank Jas- mine (s.
iX 8/98, S. 84 ff.) vor, Aonix und Object Intematio- na1 präsentierten
CASE-Tools zur Generierung von Java- Code mit UML. StarDivision
gewährte einen Blick ’ auf die nächste Version von StarOffice/Java.
Es überläßt einem Applikationsserver (So- laris oder NT) die eigentliche
Arbeit und benutzt Java- Clients für die Interaktion mit Benutzern.
Versprochen ist der Zugriff auf Programmbe- standteile via Beans,
und Bei- spiele dafür gab es auch zu sehen. Neben Firmen, die Dienstleistungen
im Umfeld der Java-Entwicklung anbie- ten, warb das Karlsruher FZI
für seine Kurse und Trainee- Programme. Daß Bildungs- maßnahmen
dringend nötig sind, stellte sich in Ge- sprächen immer wieder her-
aus: Qualifizierte Java-Pro- grammiererinnen jeden Ge- schlechts
sind Mangelware.
Sun bewarb heftig seine neue ‘Developer Connection’.
Dieses Programm soll Ent- wicklem leichten Zugang zu Informationen
und preisgün- stigere Werkzeuge bieten. Technisch hoch qualifiziertes
Personal soll bereitstehen, um allfällige Programmierproble- me
lösen zu helfen.
Alle befragten Aussteller äußerten sich zufrieden
über die Zahl und Qualifikation der Besucher. Diese wie- derum fühlten
sich ebenfalls wohl - einzig die Versor- gung mit Kaffee und die
räumliche Enge gaben Anlaß zu Klagen. (ck)
|
| Anderthalb
Jahre hat sich Sun Zeit gelassen, um der ersten deutschen Java-Konfe-
renz einen Nachfolger zu spendieren. Das Warten hat sich gelohnt:
Mit über 1000 Teilnehmern machten sind rund die Hälfte mehr auf den
Weg nach Frankfurt. Bei den Konferenzbeiträgen fehl- ten diesmal die
Einsteigertuto- rials ganz. Offenbar hat man erkannt, daß sie für
Entwick- ler überflüssig sind. Auch |
reine Marketingbeiträge
a la ‘Roadshow’ waren spärlich. Es überwog technisch An- spruchsvolles.
So war unter anderem zu erfahren, wie es im Innern von Suns neuer
Virtual Machine ‘HotSpot’ zugeht und wie sie die ver- sprochenen 50
Prozent Perfor- mancegewinn bringen soll. Enterprise Java Beans, die
Komponenten auf Serverseite bereitstellen, erfuhren ebenso eine gründliche
Erörterung wie |