2.3 Einführung in die Assemblerprogrammierung 2.5 Übungen zur Assemblerprogrammierung

2.4/1

2.4 Entwicklungswerkzeuge zum Praktikumsrechner

2.4.1 Installation

Hier muß ein neuer Text eingefügt werden. !!!

2.4/3

2.4.2 Der 6809-Cross-Assembler "AS9"

Der auf der CD-ROM mitgelieferte Assembler 3) war in der Grundversion der freiverfügbare Cross-Assembler "AS9" der Firma Motorola. Der Assembler wurde für das Praktikum um einige Optionen erweitert und verändert. Er ist auf einem IBM kompatiblen PC mit DOS 3.1 oder höher lauffähig und erzeugt als Cross-Assembler Maschinencode für den Motorola 6809-Prozessor.

Der Assembler ist ein two pass assembler, d.h. der Übersetzungvorgang wird in zwei Durchläufen ausgeführt. Im ersten Durchlauf wird das Quellprogramm gelesen und eine Symboltabelle aufgebaut. Im zweiten Durchlauf wird das Maschinenprogramm mit Hilfe der Symboltabelle erzeugt. Zusätzlich kann auf Anforderung (Unterabschnitte 2 und 5) eine Datei mit dem Programmlisting und der Symboltabelle generiert werden. Die Symboltabelle des "AS9" kann maximal 2000 Symbole mit acht oder weniger Zeichen verwalten. Werden mehr als acht Zeichen pro Symbol verwendet (bis zu maximal 16 Zeichen), so schrumpft entsprechend die Anzahl der maximal verwaltbaren Symbole. Ein Linker wird nicht benutzt. Das generierte Maschinenprogramm ist sofort ablauffähig.

Jede Befehlszeile des Quellprogramms wird vom Assembler vollständig bearbeitet, bevor der nächste Befehl des Quelltextes eingelesen wird. Bei jeder Befehlszeile überprüft der Assembler die Marke, den mnemonischen Operationscode und das Operandenfeld. Der mnemonische Operationscode wird mit der Zuordnungstabelle verglichen und bei Übereinstimmung der entsprechende Maschinencode in das Maschinenprogramm eingesetzt. Bei Nichtübereinstimmung wird eine Fehlermeldung generiert. Wird eine Assembler-Direktive (z.B. ORG) gefunden, wird die geforderte Aktion durch den Assembler durchgeführt. Jeden Syntaxfehler, der bei der Überprüfung entdeckt wird, zeigt der Assembler durch eine eingeschobene Zeile vor der fehlerhaften Befehlszeile im Programmlisting an. Wird kein Programmlisting generiert, wird eine Fehlermeldung am Bildschirm ausgegeben, um auf den Fehler und die nicht erfolgreiche Assemblierung hinzuweisen.

1. Syntax eines Quellcodeprogramms

Assemblerprogramme bestehen aus einer Folge von Befehlszeilen. Jede Befehlszeile besteht aus einer Sequenz von ASCII-Zeichen, die mit einem Zeilenende-Zeichen (line feed) abgeschlossen ist. Gültige Zeichen sind beim "AS9" eine Teilmenge des ASCII-Zeichensatzes und zwar

- die Buchstaben A..Z, a..z,
- die Ziffern0..9,
- die arithmetischen Operatoren +, -, *, /, % (Divisionsrest),
- die logischen Operatoren &, | , ^ (exklusiv-oder) und
- die Sonderzeichen [, ], \, _, $, #, @, . (Punkt), : (Doppelpunkt),
; (Strichpunkt), ' (Hochkomma), , (Komma),
Leerzeichen oder Tabulator (white space).

2.4/4

Als gültige Zeichen für Symbole (Namen) dürfen nur Buchstaben, Ziffern und die Sonderzeichen $, . (Punkt) und _ (Unterstrich) verwendet werden. Hierbei dürfen Symbole maximal 16 Zeichen lang sein und das erste Zeichen muß ein Buchstabe, ein Unterstrich oder ein Punkt sein. Alle Zeichen eines Symbols werden berücksichtigt, wobei zwischen Groß- und Kleinschreibung unterschieden wird.

Jede Befehlszeile eines Quellcodeprogramms für den Motorola "AS9" besteht aus den vier Feldern:

MARKE OPERATOROPERAND KOMMENTAR

Innerhalb einer Befehlszeile müssen die Felder "MARKE", "OPERATOR" und "OPERAND" durch mindestens ein Leerzeichen voneinander getrennt sein. Das Feld "KOMMENTAR" wird durch einen Strichpunkt vom Operanden-Feld getrennt. Ist die Befehlszeile länger als es der verwendete Texteditor zuläßt, so kann die Befehlszeile durch das Zeichen "\" in die nächste Zeile verlängert werden und zwar bis zu maximal 256 Zeichen.

Marken-Feld

Ein Stern (*) oder ein Strichpunkt als erstes Zeichen in der ersten Spalte des Marken-Feldes definiert die ganze Befehlszeile als Kommentar. Eine so gekennzeichnete Befehlszeile wird vom Assembler vollständig ignoriert. Ein Leerzeichen (oder Tabulator) als erstes Zeichen zeigt dem Assembler an, daß das Marken-Feld leer ist, d.h. die Befehlszeile ist kein Kommentar und hat keine Marke.

Ist das Zeichen in der ersten Spalte der Zeile ein gültiges Symbolzeichen, so kennzeichnet dies die Definition einer Marke (Symbol). Eine Marke ist eine Folge von Zeichen, der durch die Definition ein Wert zugewiesen wird. Die Definition einer Marke muß eindeutig sein, d.h. die Marke darf in einem weiteren Markenfeld einer anderen Befehlszeile nicht mehr enthalten sein (in einem Operandenfeld kann die Marke mehrfach stehen). Mehrfachdefinitionen einer Marke werden durch den Assembler erkannt und als Fehler ausgegeben. Mit der Ausnahme von einigen Assembler-Direktiven (z.B. EQU) wird einer Marke das erste Byte der Speicheradresse der gerade assemblierten Befehlszeile zugeordnet. Die Definition von Marken kann optional mit einem Doppelpunkt abgeschlossen werden. Zum Beispiel sind die folgenden beiden Codefragmente identisch:

Start: STA  StartSTA
 BNEStart  BNEStart

Eine Marke kann auch alleine in einer Befehlszeile stehen und markiert dann die Speicheradresse des in der folgenden Zeile stehenden Maschinenbefehls.

2.4/5

Operator-Feld

Das Operator-Feld muß einen gültigen mnemonischen Operationscode oder eine Assembler-Direktive enthalten. Mnemonics entsprechen direkt den zugehörigen Maschinenbefehlen und enthalten z.T. die notwendigen Registernamen, z.B. STA, CLRB. Hierbei verdeutlichen "ST" und "CLR" den Typ des Befehls und "A" und "B" sind die Register, die der Befehl benutzen soll (implizite Adressierung). Assembler-Direktiven sind spezielle Befehle, die den Übersetzungsvorgang des Assemblers steuern. Großbuchstaben im Operator-Feld werden vom Assembler zu Kleinbuchstaben konvertiert und danach auf ein gültiges Befehlswort überprüft. Das bedeutet, die Mnemonics "LDU", "LdU", "ldu" werden vom Assembler als ein und dasselbe Mnemonic interpretiert.

Operanden-Feld

Die Bedeutung des Ausdruckes im Operanden-Feld ist vom Inhalt des Operator-Feldes abhängig. Das Feld kann ein Symbol, einen Ausdruck oder ein Symbol und einen Ausdruck enthalten. Hierbei kann ein Ausdruck ein Operand, eine Speicheradresse, ein Symbol, eine Marke oder ein Register sein. Durch die Anwendung von Kommata und eckigen Klammern wird die Adressierungsart, mit der der Befehl arbeiten soll, gekennzeichnet. In Tabelle 2.4-1 werden die einzelnen Operandenformate den zugehörigen Adressierungsarten des 6809 zugeordnet.

Tabelle 2.4-1: Operandenformat
Operandenformat *) Adressierungsart
kein Ausdruck implizit
Ausdruck direkt, erweitert oder relativ
#Ausdruckunmittelbar
<Ausdruck kennzeichnet 8-bit-Offset
>Ausdruck kennzeichnet 16-bit-Offset
[Ausdruck]indirekt
Ausdruck,Rindiziert
<Ausdruck,R indiziert, erzwingt 8-bit Offset
>Ausdruck,R indiziert, erzwingt 16-bit-Offset
[Ausdruck,R] indirekt-indiziert
<[Ausdruck,R] indirekt-indiziert, erzwingt 8-bit-Offset
>[Ausdruck,R] indirekt-indiziert, erzwingt 16-bit-Offset
,Q+Autoinkrement um 1
,Q++Autoinkrement um 2
[,Q++] Autoinkrement um 2, indirekt
,-QAutodekrement um 1
,--QAutodekrement um 2
[,--Q] Autodekrement um 2, indirekt
W1, [W2, ..., Wn] unmittelbar

*) R ist eines der Register PC, S, U, X oder Y. Q ist eines der Register S, U, X oder Y und Wi (i = 1 bis n) ist eines der Symbole A, B, CC, D, DP, PC, S, U, X oder Y.

Ein Ausdruck ist eine Kombination von Symbolen, Konstanten, algebraischen und logischen Operatoren. Mit ihm kann der Wert eines Operanden oder die vom Befehl zu benutzende Adresse spezifiziert werden.

2.4/6

Steht zu Beginn des Operanden das Zeichen "<", so erzeugt der Assembler Maschinencode für einen 8-bit-Offset bei der Adressierung. Bei dem Zeichen ">" wird Code für eine Adressierung mit 16-bit-Offset generiert.

Operatoren

Die Notation der Operatoren entspricht den Operatoren in der Programmiersprache C:
+Addition
-Subtraktion
*Multiplikation
/Division
%Divisionsrest
& bitweise UND-Verknüpfung
| bitweise ODER-Verknüpfung
^ bitweise Exklusiv-Oder-Verknüpfung

Ausdrücke

Ausdrücke werden von links nach rechts berechnet. Klammern in Ausdrücken werden als syntaktische Fehler gewertet. Arithmetische Operationen werden im Zweierkomplement mit Integer-Genauigkeit (16-bit bei IBM kompatiblen PCs) berechnet. Besteht ein Ausdruck nur aus dem Zeichen "*", so repräsentiert der Ausdruck den aktuellen Wert des Programmzählers, z.B. bedeutet der Befehl "NEWPC EQU *", daß dem Symbol "NEWPC" der aktuelle Wert des Programmzählers zugeordnet wird.

Symbole

Jedes Symbol repräsentiert einen 16-bit-Integerwert. Symbole können innerhalb eines Ausdruckes als Repräsentant ihres Integerwertes benutzt werden. Der Assembler ersetzt bei der Berechnung des Ausdruckes das Symbol durch den zugehörigen Integerwert.

Konstanten

Konstanten repräsentieren Zahlenwerte, die während der Programmausführung nicht verändert werden können. Sie werden als 16-bit-Integerwert gespeichert. Sie können durch das Voranstellen eines Sonderzeichens in fünf verschiedenen Formaten notiert werden:
$Hex
%Binär
@Oktal
'ASCII-Zeichen
 Dezimalzahl

Wird kein Sonderzeichen verwendet, so wird die Konstante als Dezimalzahl interpretiert. Der Assembler konvertiert jedes vorgegebene Format in binären Maschinencode und stellt die Werte im Programmlisting als Hex-Zahlen dar. Im folgenden einige für den Assembler gültige und ungültige Zahlenformate:

2.4/7

Tabelle 2.4-2: Gültige und ungültige Zahlenformate
  Gültiges Format Ungültiges Format Begründung
Dezimal12123456 Bereichsüberschreitung
 1234512.3 ungültiges Zeichen
Hexadezimal$12ABCD kein "$"-Zeichen
 $ABCD$G2A ungültiges Zeichen
 $001F $2F018zu viele Ziffern
Binärformat%00101 1010101 kein "%"-Zeichen
 %1 %10001100010101011 zu viele Ziffern
 %10100%210101 ungültiges Zeichen
Oktalformat@17634 @2317234zu viele Ziffern
 @377@277272 Bereichsüberschreitung
 @177600@23914 ungültiges Zeichen
ASCII-Zeichen'* 'XXYzu viele Zeichen

Im Falle von mehr als einem ASCII-Zeichen verarbeitet der Assembler das erste Zeichen und ignoriert die restlichen Zeichen. Bei Bereichsüberschreitung oder zu vielen Ziffern werden die überzähligen Ziffern ebenfalls ignoriert. Eine Fehlermeldung wird nicht generiert.

Kommentar-Feld

Das letzte Feld in der Befehlszeile eines "AS9"-Quellprogramms ist das Kommentarfeld. Es ist optional und wird ohne Veränderungen in das Programmlisting übernommen. Im Kommentarfeld kann jedes druckbare ASCII-Zeichen stehen. Ein Kommentar wird durch einen Strichpunkt eingeleitet. Steht der Kommentar allein in der Befehlszeile, so kann der Kommentar auch durch einen Stern (*) in der ersten Spalte der Zeile gekennzeichnet werden.

2. Erstellen und Assemblieren eines "AS9"-Quellprogramms

Für die Erstellung eines Assembler-Quellprogramms können Sie jeden Texteditor verwenden, der es erlaubt, Ihr Programm als ASCII-Datei abzuspeichern. Hierbei werden nur der reine Text, Leerzeichen und Zeilenendezeichen in die Datei übernommen. Weitere Steuerzeichen, wie z.B. zur Formatierung des Textes oder zur Druckersteuerung werden in diesem Textformat nicht abgespeichert. Wird das Assembler-Quellprogramm mit Steuer-/Formatierungszeichen des Editors abgespeichert, so führen diese bei der Assemblierung zu Fehlern.

Das Quellprogramm ist in der Syntax des "AS9"-Assemblers zu erstellen. Hierbei ist insbesondere auf die Benutzung von Leerzeichen zur Trennung der einzelnen Felder zu achten, bzw. daß dem Kommentarfeld einen Strichpunkt voranzustellen ist. Tabelle 2.4-3 enthält ein für den "AS9" syntaktisch korrektes Programm 4).

2.4/8

Der Assembler wird von der DOS-Kommandozeile aus mit dem Aufruf

AS9  Datei1 (Datei2 ...)  (-Option1 Option2 ...)
gestartet. Die Inhalte der Klammern geben hierbei Optionen an, die bei Bedarf eingegeben werden können. Datei1, Datei2 usw. sind die Namen der Quellprogramme, die assembliert werden sollen. Durch die Verwendung mehrerer Quelldateien kann eine "Modularisierung" des Assemblerprogramms erreicht werden. Hierbei hat der Programmierer allerdings für eine korrekte Speicherabbildung der einzelnen Teilprogramme zu sorgen. Bei Mehrfachbelegungen von Speicheradressen durch Assemblerbefehle erzeugt der Assembler Fehlermeldungen.

Nach einem Minuszeichen (durch Leerzeichen vom letzten Dateinamen getrennt und vor der ersten Option) können optional verschiedene Steuerbefehle für die Generierung zusätzlicher Ausgaben angegeben werden. Es stehen folgende zusätzliche Ausgabemöglichkeiten zur Verfügung:

L Ausgabe des Programmlistings
NOL kein Programmlisting (Voreinstellung)
CRE Ausgabe der Cross-Reference-Tabelle
S Ausgabe der Symboltabelle
C Ausgabe der Anzahl der Zyklen
NOC keine Ausgabe der Zyklenanzahl (Voreinstellung)
HEX Ausgabedatei im Intel Hex-Format (Voreinstellung)
MOT Ausgabedatei im Motorola S-Format

Die Optionen zur Ausgabesteuerung des Assemblers (nicht HEX und MOT) können auch direkt im Quellprogramm stehen und werden durch die Verwendung der Assembler-Direktive "OPT" gekennzeichnet (Unterabschnitt 4). Diese überschreiben die eventuell auf Kommandozeilenebene eingegebenen Optionen.

Die Dateinamen müssen in der Kommandozeile vollständig, d.h. Dateiname mit Endung, angegeben werden. Die Endung ist (fast) frei wählbar und wird vom Assembler nicht überprüft. Es ist allerdings gute Programmierpraxis, wenn Sie die Endung Ihrer Quelldateien mit ".ASM" (für Assembler) benennen 5). Der Assembler benennt die erzeugte Datei (Maschinenprogramm) nach dem Dateinamen der ersten angegebenen Quelldatei mit der Endung ".HEX". Wird z.B. das Quellprogramm "FIRSTPRG.ASM" assembliert, so erzeugt der Assembler als Ergebnis die Datei "FIRSTPRG.HEX". Die Endung ".HEX" deutet daraufhin, daß das generierte Maschinenprogramm im Intel HEX-Dateiformat abgespeichert wurde. Wird die Datei im Motorola S-Format mit der Option "-MOT" generiert, so erhält sie die Endung ".S19". Die Endungen ".HEX" bzw. ".S19" sind somit für die erzeugten Dateien mit den 6809-Maschinenprogrammen reserviert und sollten nicht anderweitig verwendet werden. Hat z.B. die Quelldatei die Endung ".S19", so wird diese Datei durch das erzeugte Maschinenprogramm überschrieben!

2.4/9

Werden Optionen in der Kommandozeile oder im Quellprogramm mit angegeben, so werden die zusätzlich erzeugten Listings auf die Standardausgabe gelenkt. Dies ist unter DOS in der Regel der Bildschirm. Wollen Sie diese Listings in einer Datei speichern, so erweitern Sie die Kommandozeile um folgendes Konstrukt:

AS9  Datei1 (Datei2 ...)  (-Option1 Option2 ...)  > Liste
Alle zusätzlichen Informationen (auch Fehler), die ohne das Konstrukt über den Bildschirm ausgegeben werden, werden durch "> Liste" in die Datei "Liste" umgelenkt. Der Dateiname "Liste" ist dabei frei wählbar. Es hat sich jedoch bewährt, als Dateinamen für eine Liste den Dateinamen des Quellprogramms mit der Endung ".LST" zu verwenden. Die Listenformate der möglichen Optionen werden in Unterabschnitt 5 besprochen.

Tabelle 2.4-3: Das Programm "P.ASM"
 ORG$0400 ;Beginn des Programmbereiches
 
  JSRCLRDISP ;Anzeige loeschen
 LDY#$0600 ;Datenzeiger laden
 CLR0,Y ;Datenbereich mit Null initialisieren
 CLR 1,Y;
START:LDX#$0000 ;X loeschen
 JSRHALTKEY ;Zeichen von Tastatur lesen
 CMPB#$86 ;Vergleich, auf Ende der Eingabe (Taste "S")
 BEQ ENDE ;
 CMPB#$09 ;Test der Eingabe auf gueltige Ziffer (0..9)
 BHISTART ;bei ungueltiger Ziffer zurueck
 ADDB0,Y ;Addition der Eingabe mit LSB der Summe
 TFR B,A;
 ANDA#$F0 ;Test auf Ueberlauf durch vorherige Addition
 BNE BCDADD ;wenn ja, Korrektur
 TFR B,A;
 CMPA#$09 ;Test auf gueltige BCD-Ziffer
 BLSCARRY2 ;wenn nein, Korrektur
BCDADD: ADDB#$06 ;Korrektur, als Ergebnis gueltige BCD-Ziffer
CARRY2:TFR B,A;
 ANDA #$F0;
 BEQSHOW ;Test auf Ueberlauf vorh. Addition/Korrektur
 LDA #$01;
 ADDA1,Y ;naechsthoeherwertige Ziffer um Eins erhoehen
 STA1,Y ;naechsthoeherwertige Ziffer abspeichern
SHOW:ANDB#$0F ;eventl. Uebertrag der korrig. Ziffer loeschen
 STB 0,Y ;korrigierte Ziffer abspeichern
 JSRSHOWT7SG ;korrigierte Ziffer in Anzeige
 LDB1,Y ;naechsthoeherwertige Ziffer laden
 LEAX1,X ;Anzeigestelle nach links verschieben, X:=X+1
 JSRSHOWT7SG ;naechsthoeherwertige Ziffer in Anzeige
 BRASTART ;zurueck zur naechsten Eingabe
ENDE: SWI1
 
CLRDISPEQU$F110 ;Loeschen der Anzeige, In:-, Out:-
SHOWT7SG EQU$F11C ;unteres Nibble von B in Anzeige, Position in X
HALTKEYEQU$F143 ;Lesen der Tastatur mit Warten, In:-, Out:B

Hinweis: Zur Veranschaulichung kann das assemblierte Programm auch direkt in den Praktikumsrechner geladen werden. Abschnitt 2.4.5 erläutert hierzu verschiedene Möglichkeiten.

2.4/10

Praktische Übung P2.4-1:
Assemblieren Sie das Programm "P.ASM" durch Aufruf des Assemblers mit der Kommandozeile "AS9 P1.ASM". Verwenden Sie dabei verschiedene Optionen, z.B. mit der Kommandozeile "AS9 P1.ASM - L > P1.LST", und betrachten Sie die erzeugte Datei "P1.LST" mit Hilfe eines Texteditors. ( Sollten Sie keinen Texteditor zur Verfügung haben, lesen Sie Abschnitt 2.4.4). Welche Aufgabe erfüllt das Programm? Wie reagiert das Programm, wenn der Wert "99" überschritten wird? Entwerfen Sie ein Flußdiagramm!

Fehlermeldungen

Ist das assemblierte Quellprogramm syntaktisch nicht korrekt, so wird vom "AS9" vor der syntaktisch falschen Befehlszeile eine Fehlermeldung in das Listing eingefügt. Es werden zwei Arten von Fehlermeldungen ausgegeben:

Befehlszeile:  Beschreibung des Fehlers Befehlszeile:  Warning --- Beschreibung des Fehlers.
Fehler im ersten Durchlauf des Assemblers führen bei "normalen" Fehlern zu keinem Abbruch der Assemblierung, d.h. der zweite Durchlauf wird durchgeführt und bei Angabe der entsprechenden Optionen ein Listing erzeugt. Dies ist eine Erweiterung des Motorola Assemblers, der bei Fehlern im ersten pass die Assemblierung abgebrochen hat. Um ein Erkennen dieser Fehler in der Programmumgebung zu ermöglichen, wurde diese Erweiterung eingebaut. Allerdings können nachfolgende vom Assembler erkannte Fehler, Folgefehler des ersten Fehlers sein. Diese sollten nur unter starkem Vorbehalt (oder gar nicht) betrachtet werden, um Rückschlüsse auf den ersten Fehler zu ziehen. Nach Korrektur des ersten Fehlers ist eine nochmalige Assemblierung des Programms durchzuführen und bei Auftauchen weiterer Fehler sind diese, Fehler für Fehler, zu korrigieren. Bedingt durch die fortgesetzte Assemblierung des ersten pass im Fehlerfall wird auch eine Datei mit Maschinencode erzeugt. Diese ist natürlich nicht korrekt und sollte auch nicht zu Testzwecken benutzt werden. Erst im fehlerfreien Fall entsteht ein korrektes Maschinenprogramm.

Warnungen (Fehlertyp 2) führen ebenfalls zu keinem Abbruch der Assemblierung, weisen aber auf ein mögliches Zuordnungsproblem zwischen Symbolen und Adressen hin. Diese Warnungen sollten ernst genommen werden. Einige Fehler werden vom Assembler als "fatal error" klassifiziert und führen zu einem sofortigen Abbruch der Assemblierung. Bei diesen Fehlern kann der Assembler im allgemeinen keine temporären Dateien erzeugen und im Verzeichnis des Assemblers speichern (z.B. kein freier Speicher), oder diese Dateien wurden während der Assemblierung beschädigt.

Werden mehrere Dateien gleichzeitig assembliert, so erweitert sich die Fehlermeldung zu:

Dateiname, Befehlszeile:  Beschreibung des Fehlers.
Am Ende des Listings wird die Gesamtanzahl der gefundenen Fehler ausgegeben.

2.4/11

Praktische Übung P2.4-2:
Assemblieren Sie das Programm "P2.ASM" durch Aufruf des Assemblers mit der Kommandozeile "AS9 P2.ASM -L > P2.LST" (Sie finden das Programm im Unterverzeichnis "Software" auf der CD-ROM.) Markieren Sie die gefundenen Fehler und assemblieren Sie neu. Welcher logischer Fehler ist weiterhin in dem Programm, und wie verändert er die Funktion des Programms?

4. Assembler-Direktiven

Assembler-Direktiven sind Befehle, mit deren Hilfe der Assemblierungsvorgang und die Art der Assemblierung gesteuert werden kann. Die Direktiven des "AS9" sind im Gegensatz zu anderen Assemblern rudimentär, erfüllen jedoch die für das Praktikum gestellten Anforderungen. Für Ihre ersten Assemblerprogramme reicht es aus, wenn Ihnen die Direktiven "ORG" und "EQU" geläufig sind. Alle anderen Direktiven werden in der Regel erst bei größeren Programmen benutzt. Die Direktiven sind im folgenden alphabetisch aufgeführt. Sind Teile des Befehls in runde Klammern gesetzt, so sind diese optional. Der Begriff "Ausdruck" kann ein Zeichen, eine numerische Konstante, ein Symbol oder einen durch einen arithmetischen Ausdruck berechenbaren Wert repräsentieren. Ist es im folgenden nicht anders erwähnt, wird bei Direktiven der benutzten Marke der aktuelle Inhalt des Programmzählers zugeordnet.

BSZ

(Marke)  BSZ  Ausdruck  (Kommentar)
Mit der Direktive BSZ (Block Storage of Zeros) kann eine bestimmte Anzahl von Bytes allokiert werden. Jedes Byte des Blockes wird mit Null initialisiert. Die Anzahl der zu allokierenden Bytes wird durch "Ausdruck" bestimmt. Sollte "Ausdruck" ein undefiniertes Symbol oder ein Symbol enthalten, dem erst später im Programm ein Wert zugewiesen wird (forward reference), wird ein Fehler (Phasing Error) generiert.

EQU

Marke  EQU  Ausdruck  (Kommentar)
Mittels der Direktive EQU (EQUate Symbol to a value) wird einer Marke der Wert von "Ausdruck" zugewiesen. Dieser Wert ist nicht notwendigerweise der aktuelle Wert des Programmzählers. Der Marke kann innerhalb des Programms kein neuer Wert zugewiesen werden. Sollte "Ausdruck" ein undefiniertes Symbol oder ein Symbol enthalten, dem erst später ein Wert zugewiesen wird (forward reference), wird ein Fehler generiert.

FCB

(Marke)  FCB  Ausdruck (,Ausdruck, ..., Ausdruck)  (Kommentar)
Der Direktive FCB (Form Constant Byte) können ein oder mehrere durch Kommata getrennte Ausdrücke folgen. Der Wert eines jeden Ausdruckes wird auf acht Bit begrenzt und wird in je einem Byte im Speicher ab dem aktuellen Wert des Programmzählers abgelegt. Bei mehreren Ausdrücken werden die einzelnen Bytes hintereinander abgespeichert.

2.4/12

FCC

(Marke)  FCC  Ausdruck  Begrenzer String Begrenzer  (Kommentar)
Mit der Direktive FCC (Form Constant Character string) kann ein String (eine Folge von Zeichen) im Speicher abgelegt werden. Das erste Zeichen wird unter der Speicheradresse abgespeichert, auf die der aktuelle Inhalt des Programmzählers zeigt. Die folgenden Zeichen werden unter den nachfolgenden Speicheradressen abgelegt. Der (optionalen) Marke wird die Speicheradresse des ersten Zeichens zugewiesen. Der String kann jedes druckbare Zeichen enthalten und wird in der Befehlszeile durch zwei identische Begrenzer, die ebenfalls jedes druckbare Zeichen sein können, gekennzeichnet. Das erste Zeichen nach der Direktive FCC, das kein Leerzeichen ist, wird als Begrenzer interpretiert. Zum Beispiel wird mit der Befehlszeile
MESSAGE1  FCC  ,Input correct, 
der String "Input correct" der Marke "MESSAGE1" zugewiesen.

FDB

(Marke)  FDB  Ausdruck (,Ausdruck, ...,Ausdruck)  (Kommentar)
Der Direktive FDB (Form Double Byte constant) können ein oder mehrere durch Kommata getrennte Ausdrücke folgen. Der Wert eines jeden 16-bit-Ausdruckes wird in zwei nacheinander folgenden Bytes gespeichert. Bei mehreren Ausdrücken werden die 16-bit in je zwei hintereinander folgenden Bytes abgespeichert (Big Endian Format: High Byte unter der niedrigeren Speicheradresse, Low Byte unter der höheren).

FILL

(Marke)  FILL  Ausdruck, Ausdruck
Mittels der Direktive FILL (FILL memory) kann der Assembler veranlaßt werden, Code für die Initialisierung eines Speicherbereiches mit einem konstanten Wert zu generieren. Der erste Ausdruck repräsentiert die Konstante (0 - 255), mit der der Speicherbereich aufgefüllt werden soll. Der zweite Ausdruck gibt die Anzahl der zu initialisierenden Bytes innerhalb des Speichers an.

OPT

OPT  option (,option, ..., option)  (Kommentar)
Die Direktive OPT (assembler output OPTions) wird benutzt, um neben dem zu erzeugenden Maschinenprogramm zusätzliche Ausgabe-Listings zu generieren. Die Optionen sind mit den Optionen, die auf der Kommandozeilenebene eingegeben werden können, identisch. Allerdings überschreiben die Optionen des Quellprogramms die Optionen der Kommandozeilenebene. Folgende Optionen stehen zur Verfügung:

2.4/13

L Ausgabe des Programmlistings ab der aktuellen Befehlszeile
NOL Keine Ausgabe des Programmlistings (Voreinstellung). Kann mit der Option "L" dazu verwendet werden, nur Teile des Programmlistings auszugeben.
CRE Gibt die für das assemblierte Programm gültige Cross-Reference-Tabelle am Ende des Programmlistings aus. Wird diese Option im Quelltext verwendet, so muß die Option vor dem ersten Symbol des Programmtextes stehen.
S Gibt am Ende des Programm-Listings die Symboltabelle aus.
C Gibt für jeden Befehl die benötigten Prozessortakte des Befehls an. Die Taktanzahl erscheint im Programmlistingnach dem Maschinencode und vor dem Quellcode.
NOC Schaltet die Option "C" aus (Voreinstellung).

Die Formate der einzelnen Listings werden in Unterabschnitt 5 besprochen.

ORG

         ORG  Ausdruck  (Kommentar)
Die Direktive ORG (set program counter to ORiGin) setzt den Programmzähler auf den Wert, der von "Ausdruck" repräsentiert wird. Die folgenden Befehlszeilen werden vom Assembler an die entsprechend nachfolgenden Speicheradressen verschoben und assembliert. Ist in einem Quellprogramm keine "ORG"-Direktive gesetzt, so wird der Programmzähler mit Null initialisiert, und das Maschinenprogramm beginnt entsprechend dem Programmzähler an der Speicheradresse $0000. Undefinierte Ausdrücke werden vom Assembler als Fehler erkannt.

PAGE

         PAGE  (Kommentar)
Mit der Direktive PAGE (top of PAGE) kann der Assembler veranlaßt werden, das zu erzeugende Programmlisting ab der Direktive "PAGE" auf einer neuen Seite beginnen zu lassen. Wird kein Programmlisting erzeugt, so hat PAGE keine Auswirkungen.

RMB

(Marke)  RMB  Ausdruck  (Kommentar)
Die Direktive RMB (Reserve Memory Bytes) reserviert einen Speicherbereich in der Größe der Anzahl der Bytes, die "Ausdruck" repräsentiert. Der Speicherbereich wird im Gegensatz zu der Direktive "FILL" nicht mit einem konstanten Ausdruck vorinitialisiert. Diese Direktive wird in der Regel für die Reservierung von Speicher für den späteren Gebrauch von Tabellen benutzt. Wird in der Befehlszeile eine "Marke" verwendet, so erhält die "Marke" die Adresse des ersten Byte des reservierten Speicherbereiches.

ZMB

(Marke)  ZMB  Ausdruck  (Kommentar)
Die Direktive ZMB (Zero Memory Bytes) entspricht der Direktive BSZ und wird aus Kompatibilitätsgründen zu anderen Assemblern mitgeführt.

5. Datei-Formate

Mit den Assembler-Optionen "-L", "-S" , "-C" und "-CRE" kann der Assembler veranlaßt werden, neben dem eigentlichen Maschinencode zusätzliche Informationen in ein Listing auszugeben.

Im folgenden werden die einzelnen Ausgabeformate besprochen.

Programmlisting

Das Assembler-Programmlisting hat das folgende Zeilenformat:

Zeilennummer Speicheradresse Maschinencode ([#Zyklen]) Quellcode

2.4/14

Die Zeilennummer ist eine vierstellige fortlaufende Nummer, die als Verweis in der Cross-Reference-Tabelle verwendet wird. Die Speicheradresse ist eine vierstellige Hexadezimalzahl, die die Adresse des ersten Bytes des jeweiligen Maschinenbefehles im Speicher des Rechners angibt. Der Maschinencode ist der vom Assembler erzeugte Code für den 6809-Prozessor, entsprechend dem im Quellcode stehenden Assemblerbefehl. Der Maschinencode wird hexadezimal angegeben und kann mehrere Bytes betragen. Ist im Quellcode oder auf Kommandozeilenebene die Option "-C" gewählt worden, so erscheint im Programmlisting nach dem Maschinencode die Anzahl der benötigten Taktzyklen des Prozessors für den Maschinenbefehl in eckigen Klammern. Danach wird das Quellcodeprogramm mit Marken-, Operator-, Operanden- und Kommentarfeld ausgegeben.

Symboltabelle

Die Symboltabelle hat das folgende Zeilenformat:

Symbol Symbolwert

Alle Symbole, die im Markenfeld des Quellprogramms definiert wurden, werden in dieser Tabelle aufgelistet. Im ersten Feld steht der Name des jeweiligen Symbols, im zweiten Feld der Wert des Symbols in hexadezimaler Form. Der Wert des Symbols ist bei einer Marke die Speicheradresse, für die die Marke definiert wurde oder bei einer Konstantendefinition der Wert der Konstanten.

Cross-Reference-Tabelle

Die Cross-Reference-Tabelle hat das folgende Zeilenformat:

SymbolSymbolwert * Zeilennummer der Def. Zeilennummer ...

Die Cross-Reference-Tabelle ist eine Erweiterung der Symboltabelle. In den ersten beiden Spalten stimmt sie mit der Symboltabelle überein. Im dritten Feld wird nach einem Stern (*) die Zeilennumer des Quellprogramms aufgelistet, in dem das Symbol definiert wurde. Danach werden alle Zeilennummern aufgelistet, in denen das Symbol (Marke) verwendet wird.

Dateiformate

Wie bereits erwähnt, speichert der Assembler "AS9" das erzeugte Maschinenprogramm im Intel HEX-Format oder im Motorola S-Dateiformat ab. Das generierte Programm (im Intel HEX-Format) kann direkt in den Praktikumsrechner geladen werden (Abschnitt 2.4.4). Im folgenden werden die beiden Datenformate für Interessierte kurz vorgestellt.

Motorola S-Dateiformat

Dieses Format wurde von Motorola entwickelt, um Programm- und Objektdateien in einer druckbaren Form darstellen zu können. Hierdurch können die Dateien mit jedem Texteditor betrachtet und ohne Probleme zwischen verschiedenen Rechnern via Modemkabel ausgetauscht werden. Das S-Format beinhaltet neben den Daten und einigen Steuerbytes ein Prüfsummen-Feld, mit dem die Integrität der Datei überprüft werden kann.

2.4/15

Eine S-Datei kann aus mehreren S-Datensätzen gleichen oder verschiedenen Typs zusammengesetzt sein. Ein S-Datensatz besteht aus mehreren Feldern fester und variabler Länge, die den Typ des S-Datensatzes, die Anzahl der Datenbytes, die Speicheradresse, die Daten und das Prüfsummenfeld beinhalten. Um die binären Daten als druckbare ASCII-Zeichen darstellen zu können, werden sie codiert im S-Datensatz dargestellt. Jedes Byte mit "binärem Inhalt" wird in zwei Bytes, welche das "binäre Byte" im ASCII-Code darstellen, aufgeteilt. Das erste ASCII-Byte repräsentiert die oberen vier Bits der zu codierenden acht Bits, das zweite ASCII-Byte die unteren vier Bits. Ein S-Datensatz besteht aus fünf Feldern mit folgendem Format:

Tabelle 2.4-4: Motorola S-Format
Feldtyp Anzahl Zeichen Inhalt
Datensatztyp 2 Typ des S-Datensatzes: S1, S9, ...
Satzlänge 2 Anzahl der Zeichenpaare (hexadezimal) im Datensatz - ohne die Felder "Datensatztyp" und "Satzlänge"
Speicheradresse 4,6 oder 8 Speicheradresse, ab der die nachfolgenden Daten abgespeichert werden sollen, beginnend mit dem ersten Zeichenpaar des Datenfeldes
Daten 0-2n 0 - n codierte Bytes; ausführbarer Maschinencode, Daten oder Informationen
Checksumme 2 Die 8-bit-Summe der Werte, die durch die Zeichenpaare der Felder "Satzlänge", "Speicheradresse" und "Daten" repräsentiert werden; im Einerkomplement

Jeder S-Datensatz kann mit einem der Steuerzeichen CR (carriage return - Wagenrücklauf), LF (line feed - Zeilenende) oder NUL (null character - Nullzeichen) abgeschlossen werden.

Motorola definierte für verschiedene Anwendungen acht S-Datensatzformate, von denen der " Assembler AS9" zwei Typen benutzt:
S1: Der Datensatz beinhaltet Maschinencode oder Daten. Die Speicheradresse ist 4 Zeichen lang.
S9: Der Datensatz "S9" wird als letzter Datensatz zur Terminierung einer Übertragung an das Ende einer S-Datei angehängt. Das Feld "Datensatztyp" hat den Wert "S9", das Feld "Satzlänge" den Wert "03", das "Speicheradressfeld" den Wert "0000", das "Datenfeld" ist leer, und das "Prüfsummenfeld" hat den Wert "FC".

Aus der Verwendung der beiden Datensatztypen "S1" und "S9" leitet sich die Endung "S19" der generierten "AS9" Maschinencodedateien ab.

2.4/16

Intel Hex-Dateiformat

Das Intel Hex-Format unterscheidet sich vom Motorola S-Format im wesentlichendurch die Anordnung der einzelnen Datenfelder eines Datensatzes, durch die Firmen-Kennung sowie durch das Prüfsummenfeld. Wie eine Motorola S-Datei besteht eine Intel Hex-Datei ebenfalls aus mehreren Datensätzen. Die Codierung des Datenfeldes entspricht dem Motorola-Verfahren, indem ein Byte in zwei ASCII-Zeichen aufgesplittet wird. Tabelle 2.4-5 zeigt das Format der Datensätze.

Tabelle 2.4-5: Intel Hex-Format
Feldtyp Anzahl Zeichen Inhalt
Kennung 1 Intel-Kennung: ":"
Satzlänge 2 Anzahl der Zeichenpaare (hexadezimal) im Datenfeld (ohne alle anderen Felder)
Speicheradresse 4 Speicheradresse, ab welcher der nachfolgende Inhalt des Datenfeldes abgespeichert werden soll, beginnend mit dem ersten Zeichenpaar des Datenfeldes
Datensatztyp 2 Typ des Intel-Datensatzes: 00, 01, ...
Daten 0-2n 0 - n codierte Bytes ausführbarer Maschinencode, Daten oder Informationen
Checksumme 2 Die 8-bit-Summe der Werte, die durch die Zeichenpaare der Felder "Satzlänge", "Speicheradresse", "Datensatztyp" und "Daten" repräsentiert werden; im Zweierkomplement

Der Datensatztyp "00" entspricht dem Motorola Typ "S1", der Intel Typ "01" entspricht dem Motorola Typ "S9". Demnach besteht der Intel Typ "01" aus der Zeichenfolge ":00000001FF". Das Feld "Speicheradresse" enthält wie bei Motorola den Wert "0000".

2.4/17

2.4.3 Der 6809-Disassembler "DS9"

Der im Praktikum verwendete 6809-Disassembler "DS9" "rück-übersetzt" Maschinenprogramme, die im Intel-Hex Format gespeichert sind, in Assemblerprogramme, mit der Ihnen vom "AS9" bekannten Syntax. Sie finden den Disassembler im Unterverzeichnis "ASSM6809" des Praktikumverzeichnisses "FU_MRP".

Auf DOS-Ebene wird der Disassembler durch das Kommando "DS9" gestartet. Der Bildschirm wird gelöscht und es erscheint die Meldung "6809 Disassembler Vers. #". In der folgenden Bildschirmzeile wird nach der zu disassemblierenden Datei gefragt. Nach Eingabe, eventuell mit Pfadangabe und optional ohne Endung ".HEX", wird die Datei eingelesen und disassembliert. Das Programm zeigt dies durch die Meldungen "Reading Input file:", "Processing File:" und "OK" an. Wird die einzulesende Datei nicht gefunden, so bricht das Programm ohne Fehlermeldung ab. Als Ergebnis der Disassemblierung wird eine Datei erzeugt, die das eingelesene Programm in Maschinencode und in Assemblersprache auflistet. Als Dateiname wird der Name der eingelesenen Datei mit der Endung ".LST" verwendet. Die Eingabe eines anderen Dateinamens als Ausgabedatei ist nicht möglich.

Der "DS9" unterstützt auch den Kommandozeilenmodus. Beispielsweise wird durch die Eingabe "DS9 BCDADD" auf DOS-Ebene die Datei "BCDADD.HEX" eingelesen und disassembliert. Als Ausgabedatei wird die Datei "BCDADD.LST" erzeugt.

Praktische Übung P2.4-3:
Disassemblieren Sie das Programm "P1.HEX" durch Aufruf des Disassemblers mit der Kommandozeile "DS9 P1". Kopieren Sie bitte vorher das bereits vorhandene Assemblerlisting "P1.LST" nach "P1old.LST" und vergleichen Sie nach der Disassemblierung die beiden Listings. Welche Unterschiede bestehen zwischen den beiden Listings?

Ein Disassembler kann in der Regel nicht zwischen Programmcode und Daten unterscheiden 6). Von komfortablen Disassemblern werden einige Hilfestellungen zur Erkennung von Unterprogrammroutinen und der automatischen Generierung von Marken (Labels) gegeben. Dennoch ist immer ein "Nach-Disassemblieren" per Hand notwendig, um Marken und Unterprogrammen aussagekräftige Namen zu geben, Schnittstellen zwischen Unterprogrammroutinen zu erkennen und um festzustellen, ob es sich bei dem vorliegenden Speicherbereich um Programmcode, einen Stack oder einfach Daten handelt.

Disassemblierung in Verbindung mit einem Debugger ist auch heute noch in der Zeit der objektorientierten und logischen Programmiersprachen, der Client/Server-Architekturen und der graphischen Benutzeroberflächen, unter Umständen das letzte Hilfsmittel, einen Fehler in einem Programm zu finden. Programmcode, der auf Hochsprachenebene in mehreren Durchläufen debuggt wurde, - und für richtig befunden wurde -, kann durch optimierende Compiler oder auch durch schlichtweg falsch übersetzende Compiler und Interpreter zu unverständlichen Fehlern führen. In diesen Fällen hilft nur ein Debuggen und Disassemblieren auf Maschinensprachebene.

2.4/18

2.4.4 Die 6809-Entwicklungsumgebung "IDE9"

1. Allgemeine Informationen

Die Entwicklungsumgebung "IDE9" (Integrated Development Environment) ist auf einem IBM-kompatiblen Rechner unter DOS ablauffähig und präsentiert sich mit einer SAA Benutzeroberfläche. Eine Bedienung mit der Maus ist möglich. Die Entwicklungsumgebung besitzt eine Dateiverwaltung, einen vollständigen Texteditor, Menüpunkte zum Assemblieren und Disassemblieren von erstellten oder geladenen 6809-Programmen sowie verschiedene Möglichkeiten zur Datenübertragung zwischen Praktikumsrechner und PC.

Nach Aufruf des Programms auf DOS-Kommandozeilenebene mit "IDE9" 1) erscheint ein Fenster, in dem Sie den seriellen Port des PCs für die Übertragung zwischen Praktikumsrechner und PC wählen können (Voreinstellung "COM2", falls vorhanden). Nach Betätigen der Return-Taste schließt das Fenster und Sie befinden sich im Hauptfenster der Entwicklungsumgebung.

In der obersten Zeile des Fensters befindet sich die Menüleiste, mit der Sie die verschiedenen Untermenüs zur Versionskennung (), zur Dateiverwaltung (File), zum Texteditor (Edit), zur Datenübertragung (Transmit), zum Assemblieren und Disassemblieren von 6809-Programmen (Projekt) oder zur Fensterverwaltung (Window) erreichen können. Die einzelnen Untermenüs erreichen Sie entweder mit einem Mausklick, oder über die F10-Taste mit nachfolgender Auswahl durch die Cursortasten, oder über die Tastenkombination "<ALT> + rot hervorgehobener Buchstabe".

In der untersten Zeile des Hauptfensters befindet sich eine Statuszeile, in der die wichtigsten HotKeys aufgelistet sind. Ganz rechts in der Zeile wird der noch zur freien Verfügung stehende Arbeitsspeicher angezeigt.

Für die einzelnen Untermenüs erscheint jeweils ein weiteres Fenster, in dem die zu dem Unterpunkt passenden Funktionen ausgewählt werden können. Bei einigen Unterpunkten öffnen sich Dialogboxen, um zwischen verschiedenen Einstellungen auszuwählen oder auch Parameter einzugeben. In einer Dialogbox kann mittels der TAB-Taste durch die verschiedenen Funktionsgruppen durchgeschaltet werden (z.B. Dateimaske, Dateiauswahl, Buttons, usw.). Ein Dialog wird in einer Box mit der Return-Taste abgeschlossen oder mit der ESC-Taste abgebrochen. Einige Funktionen können in den Boxen auch direkt durch die HotKeys "<ALT> + hervorgehobener Buchstabe" angesprochen werden.

Die Dateiverwaltung erlaubt neben dem Laden und Abspeichern von Dateien auch das Speichern einer Datei unter einem anderen Namen sowie einen Verzeichnis- oder Laufwerkswechsel. Der Texteditor entspricht in der Handhabung dem üblichen Standard und besitzt neben Undo-, Cut-, Copy-, Paste- und Delete-Funktionen auch die Möglichkeit, eine Textstelle zu suchen bzw. zu suchen und zu ersetzen.

Im folgenden wird die Menüstruktur der Entwicklungsumgebung aufgelistet, anschließend ein Assemblierungsvorgang erläutert und danach die Datenübertragungsmöglichkeiten zwischen PC und Praktikumsrechner besprochen.

2.4/19

2. Menüstruktur

Da die Menüstruktur im wesentlichen selbsterklärend ist, werden die einzelnen Menüunterpunkte nur kurz beschrieben. Sollte Ihnen ein Programmpunkt unklar sein, so probieren Sie die Funktion einfach aus.

FILE
- New erzeugt eine neue zu editierende Textdatei "Untitled".
- Open (F3)öffnet eine existierende Textdatei.
- Save (F2)speichert die aktive Datei.
- Save asspeichert die aktive, Datei unter einem anderen Namen.
- Formatöffnet eine Dialogbox zur Festlegung des Dateiformates.
- Change dir wechselt in ein anderes Verzeichnis oder Laufwerk.
- Exit (Alt-X)beendet das Programm.

EDIT
(Textbereiche werden mit der Shift-Cursortaste oder der Maus markiert.)
- Undo (Alt-U) macht die letzte Aktion im Editor rückgängig.
- Cut (Shift-Entf) schneidet den markierten Bereich aus und legt ihn im Clipboard ab.
- Copy (Strg-Einf) kopiert den markierten Bereich ins Clipboard.
- Paste (Shift-Einf) fügt den Inhalt des Clipboards ein.
- Show Clipboard zeigt den Inhalt des Clipboards an.
- Delete (Strg-Entf) löscht den markierten Bereich.
- Find öffnet eine Dialogbox für die Textsuche.
- Replaceöffnet eine Dialogbox für den Textaustausch.
- F&R next (Strg-L) wiederholt die letzte Find- oder Replac-Aktion.

TRANSMIT
- Send (Alt-S) sendet die aktive Datei, falls das eingestellte Dateiformat mit der Dateiendung übereinstimmt. Öffnet sonst eine Dialogbox zur Dateiauswahl.
- Receive (Alt-R) empfängt eine Datei im eingestellten Dateiformat.
- Portöffnet eine Dialogbox zur Auswahl des Kommunikationsports.
- Baudöffnet eine Dialogbox zur Einstellung der Baudrate.

PROJECT
- Assemble (F9) assembliert die aktive Datei, falls die Dateiendung"ASM" lautet. Öffnet sonst ein Dateiauswahlfenster. Treten bei der Assemblierung Fehler auf, oder ist einer der Assembler-Parameter gesetzt, wird ein Listing erzeugt und angezeigt.
- Parameter öffnet eine Dialogbox zur Einstellung der Assemblerparameter.
- Disassemble
(Shift F9)
ruft den Disassembler auf, falls die Dateiendung der aktiven Datei ".HEX"lautet. Öffnet sonst ein Dateiauswahlfenster zur Auswahl der zu disassemblierenden Datei.

2.4/20

WINDOW
- List listet alle geöffneten Fenster der Entwicklungsumgebung auf.
- Size/Move (Strg-F5) bietet die Möglichkeit, Fensterposition und -größe per Tastatur zu verändern. Die Cursortasten verändern die Position und die <Shift-Taste> + Cursortasten verändern die Größe des Fensters.
- Zoom (F5) zoomt ein Fenster auf Maximalgröße und wieder zurück.
- Tileordnet alle Fenster nicht überlappendan.
- Cascadeordnet alle Fenster überlappend an.
- Next (F6)schaltet auf das nächste Fenster.
- Previous (Shift-F6) schaltet auf das vorherigeFenster.
- Close (Alt-F3) schließt das aktive Fenster.

3. Assemblierung und Disassemblierung

Editieren Sie in Ihrem aktiven Fenster eine Datei mit der Endung "ASM", so können Sie diese sofort assemblieren, in dem Sie entweder die Funktionstaste F9 betätigen oder im Untermenü "PROJECT" die Funktion "ASSEMBLE" anwählen. Sollten Sie keine Datei mit der Endung "ASM" bearbeiten, öffnet sich bei anwählen der Funktion "ASSEMBLE" (oder der Taste F9) ein Dateiauswahlfenster. Nach dem Laden der ausgewählten Datei (mit Endung "ASM") wird diese durch den Assembler "AS9" in ein Maschinenprogramm übersetzt. Das Maschinenprogramm erhält das Dateiformat, das im Unterpunkt "FORMAT" vereinbart wurde (Voreinstellung "HEX").

Treten bei der Übersetzung Fehler auf, oder sind Optionen für den Assembler im Unterpunkt "PARAMETER" gesetzt worden, so wird ein Listing mit dem Dateinamen der assemblierten Datei mit der Endung "LST" erzeugt und nach der Übersetzung in einem neuen Fenster angezeigt. Vor dem Assemblieren werden alle Dateien, die den gleichen Dateinamen wie die zu übersetzende Datei und eine der Endungen "LST", "HEX" oder "S19" besitzen auf Festplatte zurückgespeichert und die entsprechenden Fenster geschlossen.

Durch die Tastenkombination <Shift-F9> oder durch die Funktion "DISASSEMBLE" im Untermenü "PROJECT" kann eine Datei mit der Endung "HEX" disassembliert werden. Hat die gerade aktive Datei die Endung "HEX", so wird diese disassembliert und das Ergebnis in einem Fenster angezeigt. Ansonsten öffnet sich ein Dateiauswahlfenster, durch das die gewünschte Datei selektiert werden kann.

Alle Fenster, die den gleichen Namen wie die zu disassemblierende Datei, aber die Endung "LST" haben, werden geschlossen. Der Disassembler erzeugt eine Datei mit dem Namen der zu disassemblierenden Datei und der Endung "LST", die in einem neuen Textfenster angezeigt wird. Achtung: eine "alte" Datei mit dem Dateinamen der aktiven Datei und der Endung "LST", die zum Beispiel vorher durch den Assembler erzeugt wurde, wird überschrieben. Sollte diese Datei nach einer Disassemblierung noch zur Verfügung stehen, können Sie der "alten" Datei durch die Funktion "SAVE AS" im Untermenü "FILE" einen neuen Dateinamen geben.

2.4/21

Praktische Übung P2.4-4:
Assemblieren Sie das Programm "P1.ASM" durch Aufruf des Assemblers in der Entwicklungsumgebung "IDE9" mit verschiedenen Assembleroptionen. Lesen Sie das erzeugte Listing P1.LST und laden Sie das erzeugte Maschinenprogramm P1.HEX in ein Textfenster. Wählen Sie im Untermenü "FORMAT" das S19-Dateiformat und assemblieren Sie erneut. Laden Sie die Datei P1.S19 in ein Textfenster und vergleichen Sie das S19-Dateiformat mit dem Intel HEX-Format.

4. Datenübertragung

Mit der Entwicklungsumgebung "IDE9" können Sie Daten und Programme zwischen Mikrorechner und PC austauschen. Im Gegensatz zum Simulator, in dem Speicherbereiche übertragen werden, erlauben die Datenübertragungsroutinen der Entwicklungsumgebung komplette auf Festplatte gespeicherte (bzw. zu speichernde) Dateien zwischen PC und Praktikumsrechner ausgetauscht.

Im Unterpunkt "FORMAT" des Untermenüs "FILE" können Sie zwischen den Dateiformaten "HEX" für Intel Hex-Dateien, "S19" für Motorola S19-Dateien oder "RAW" für ein einfaches Dateiformat wählen. Das Datenformat "RAW" wurde für Testzwecke implementiert und besitzt einen 2 Byte langen Header, der die Anzahl der nachfolgenden Datenbytes vorgibt. Als Voreinstellung wurde für das Dateiformat das Intel Hex-Format gewählt.

Im Untermenü "BAUD" können Sie BAUD-Raten zwischen 19200 Baud und 300 Baud einstellen. Da der Praktikumsrechner mit 1200 Baud Datenübertragungsrate arbeitet, wurde als Voreinstellung 1200 Baud gewählt. Bei manchen PCs arbeitet die serielle Schnittstelle nicht korrekt, so daß eine zusätzliche Verzögerung eingebaut wurde, die die aufgetretenen Probleme eliminiert. Mit einer Verzögerungszeit von 20 haben wir gute Erfahrungen gesammelt, so daß die meisten PCs damit problemlos arbeiten sollten. Treten bei Ihrem PC bei der Datenübertragung Fehler auf, so setzen Sie die Verzögerung auf 30.

Nach Aufruf der Entwicklungsumgebung erscheint ein Fenster, in dem Sie den seriellen Port des PCs für die Übertragung wählen können (Voreinstellung "COM2", falls vorhanden). Unter dem Menüpunkt "PORT" können Sie das gleiche Fenster öffnen und den eingestellten Port ändern.

2.4/22

Datenübertragung "Terminalprogramm Praktikumsrechner" <ALT-S>-Taste

Wählen Sie unter dem Menüpunkt "TRANSMIT" die Funktion "SEND". Falls die Dateiendung der aktiven Datei mit dem im Unterpunkt "FORMAT" vereinbarten Dateiformat übereinstimmt, werden Sie über ein Fenster aufgefordert den Praktikumsrechner zur Übertragung vorzubereiten. Falls nicht, erscheint ein Fenster, in dem Sie den Dateinamen der zu übertragenden Datei eingeben können oder die Datei über die angezeigte Verzeichnisliste auswählen können. Nach Selektierung der zu übertragenden Datei signalisiert das Programm durch ein weiteres Fenster seine Sendebereitschaft und fordert Sie auf, die Load-Routine des Praktikumsrechners zu aktivieren (zweimal <L>-Taste betätigen) 2). Nach Betätigen des <OK>-Buttons im PC-Fenster wird die gerade aktive bzw. ausgewählte Datei an den Mikrorechner übertragen. Die Übertragung wird am PC durch die Meldungen "Reading" (Einlesen der Datei in das Terminalprogramm) und nachfolgendes "Sending" (Übertragung zum Praktikumsrechner) in der rechten unteren Bildschirmecke angezeigt. Eine Übertragung kann jederzeit durch Betätigen der <ESC>-Taste unterbrochen werden. Nach der Übertragung meldet das Terminalprogramm: "Data-Transfer completed! ". Der Praktikumsrechner zeigt die Übertragung durch eine fortlaufende Adressenerhöhung der bereits übertragenen Datenblöcke in den Anzeigestellen S5-S2 an. Eine fehlerfreie Übertragung wird am Ende mit der Meldung "Lo EndE FF" in der Anzeige signalisiert. Bei fehlerhafter Übertragung erscheint eine Fehlermeldung.

Datenübertragung "Praktikumsrechner Terminalprogramm" <ALT-R>-Taste

Durch Auswahl der Funktion "RECEIVE" im Menüpunkt "TRANSMIT" können Sie einen Speicherbereich des Praktikumsrechners in einer Datei mit dem im Unterpunkt "FORMAT" eingestellten Dateiformat auf Ihrer Festplatte abspeichern. Hierzu geben Sie in dem erscheinenden Fenster einen Dateinamen (eventuell mit Pfadangabe) an, oder selektieren eine Datei in der angezeigten Verzeichnisstruktur. Hierbei ist zu beachten, daß der Inhalt einer existierenden Datei durch die nachfolgende Übertragung überschrieben wird. Nach Betätigung des <OK>-Buttons zeigt das Terminalprogramm seine Empfangsbereitschaft durch die Meldung "Waiting" in der rechten unteren Bildschirmecke an. Durch Aktivierung der Save-Routine des Praktikumsrechners (<S>-Taste mit Eingabe der Anfangs- und Endadresse des zu sichernden Speicherbereiches) wird die Datenübertragung vom Mikrorechner zum PC gestartet. Das Ende der Übertragung wird am PC mit der Meldung "Data-Transfer completed!" angezeigt, am Mikrorechner durch die Meldung "SAvE rdY". Bei einer fehlerhaften Übertragung erscheint in einer Dialogbox der Entwicklungsumgebung die Fehlermeldung "CRD-Error! Filetransfer terminated!".

Praktische Übung P2.4-5:
Übertragen Sie das Programm "P1.HEX" mittels der Entwicklungsumgebung "IDE9" in den Praktikumsrechner und testen Sie das Programm aus.

2.4/23

2.4.5 Der 6809-Simulator

3) (Autor: Helmut Bähring)

Der im Praktikum für den 6809-Prozessor entwickelte Simulator wurde unter der graphischen Benutzeroberfläche "GEM" programmiert. Der Simulator bildet das Verhalten jeder Komponente des Praktikumsrechners auf dem PC nach. Damit alle Funktionen des Simulators verfügbar sind, ist ein freier Hauptspeicher von ca. 540 kByte unterhalb der 1MB-Speichergrenze notwendig. Der Simulator ist auch im DOS-Fenster von Windows ablauffähig. Sie starten den Simulator, indem Sie in Ihrem jeweiligen Unterverzeichnis auf Kommandozeilenebene "EM9" eingeben.

Der 6809-Simulator erlaubt das Laden und Speichern von Programmen auf Festplatte. Eine Datenübertragung zum bzw. vom Praktikumsrechner über die serielle Schnittstelle des PCs ist ebenfalls möglich. Die Tastatur und die Anzeige des Praktikumsrechners werden in einem Fenster "wie gewohnt" dargestellt. Der Simulator benutzt für die Nachbildung des Verhaltens des Praktikumsrechners exakt die gleichen Monitorroutinen, die auch im EPROM Ihres Praktikumsrechners vorhanden sind. Der Speicherbereich des Praktikumsrechners kann in einem Editor-Fenster angezeigt und editiert werden. Mittels eines integrierten Disassemblers kann der aktuelle Speicherinhalt als Assemblerprogramm dargestellt werden. Die Registerwerte des Prozessors können in einem gesonderten Fenster angezeigt werden. Weitere Fenster simulieren das Verhalten des Timers, der ACIA und der parallelen Schnittstelle.

Die folgende Beschreibung erläutert die für die Anwendung des Simulator-Programms wesentlichen Bedienschritte. Weitergehende Anleitungen zu den einzelnen Funktionen finden Sie als "Online"-Hilfe im Simulator unter dem Menüpunkt "Anleitung" bzw. durch Anklicken von Fragezeichen (?) mit der linken und gleichzeitigem Drücken der rechten Maustaste. Einige Unterpunkte bzgl. weiterer Dokumentation sind zur Zeit nicht verfügbar, da hierfür mehrere gepackte Disketten und einiger Platzbedarf auf Ihrer Festplatte nötig gewesen wäre 4). Diese Unterpunkte haben die Inhalte der Kurseinheiten zum Gegenstand, so daß Sie stattdessen auf die Ihnen zur Verfügung stehenden Kurseinheiten zurückgreifen können. Beschreibungen zur Bedienung des Simulators für die Rechnerkomponenten Timer, parallele Schnittstelle und V.24-Schnittstelle finden Sie in den entsprechenden Kapiteln 4 und 5). Eine Beschreibung zur Übertragung von Daten zwischen Simulator und Praktikumsrechner finden Sie in Abschnitt 2.4.5 dieser Kurseinheit.

1. Allgemeine Informationen zur graphischen Oberfläche

Nach dem Aufruf des Simulators wird Ihnen zunächst Hilfe zur Bedienung des Programms angeboten. Falls Sie diese akzeptieren, erscheint das im Bild 2.4-1 dargestellte Fenster. In diesem Bild finden Sie die Bezeichnungen der einzelnen Komponenten, die zur Bedienung erforderlich sind. Die Bezeichnungen werden in englischer und deutscher Sprache vorgestellt, um Ihnen eine möglichst universell anwendbare Einführung in die Begrifflichkeit dieses Themas zu bieten.

2.4/24


Bild 2.4-1:Aufbau eines Bildschirmfensters

Um einen im Fenster dargestellten Text komplett lesen zu können, ist es u.U. erforderlich, entweder den senkrechten Schieber (vertical slider) mit der linken Maustaste anzuklicken, festzuhalten und innerhalb des Verschiebebalkens (vertical scrollbar) nach unten zu verschieben, so daß ein nachfolgender Textausschnitt dargestellt wird, oder Sie klicken den nach unten gerichteten Pfeil (down arrow) mit der linken Maustaste an, um den Text nach unten zu rollen.

Es ist möglich, während der Benutzung des Simulators auf den im Bild 2.4-1 dargestellten Informationstext über den Menüpunkt Datei\(Anleitung) Programm 5) zuzugreifen, indem Sie mit dem Mauszeiger auf den Menüeintrag "Datei" fahren und somit die zu diesem Eintrag gehörenden Unterpunkte anwählbar machen. Jetzt können Sie den Eintrag "(Anleitung) Programm" anwählen.

Verlassen können Sie diese Information durch Anklicken des Schließers (closer), der sich in der linken oberen Ecke eines Fensters befindet, mittels der linken Maustaste.

2.4/25

Gliederung dieses Unterabschnittes:

  1. Benutzung der Objekte, die zur Bedienung der Fenster und das Öffnen und Schließen derselben zur Verfügung stehen.
  2. Fensterbedienung, Eingabe von Daten in aktiven Fenstern, Anwendung der Iconen
  3. Die zwei Menü-Ebenen des Simulators: Erläuterungen zum Haupt- und zum Dokumentationsmenü
  4. Bedeutung der Statusanzeige: Die Statusanzeige ist die helle Zeile am unteren Bildrand, die während der Simulatorbenutzung Informationen zum aktuellen Prozessorstatus enthält.

I. Fenster-Rahmen-Objekte

I.1 Schieber (slider)
Es existieren sowohl senkrechte als auch waagrechte Schieber (vertical / horizontal slider). Diese ermöglichen in dem Fall, in dem die Bildinformation in der Waag- oder Senkrechten das Fensterformat übersteigt, den Überblick über die gesamte Information des angesprochenen Themas. Hierbei stellt der weiße Bereich innerhalb des weiß-grauen Balkens die relative Größe des Textes oder Bildausschnittes dar, der sich zur Zeit auf dem Bildschirm befindet. Wie oben bereits kurz erwähnt, ist dieser weiße Abschnitt innerhalb des Balkens durch Anklicken mit der linken Maustaste, Festhalten der Taste und gleichzeitiges Verschieben des Abschnittes nach oben oder unten zu bewegen. Mit dieser Aktion wird auch der Text- bzw. Bildinhalt in die gleiche Richtung verschoben.

Es ist auch möglich, an einer geeigneten Stelle des grauen Balkens zu klicken, um einen gewünschten Bereich in einem Text anzuwählen.

I.2 Pfeile (arrows)
Durch Anklicken der Pfeile mit der linken Maustaste, die nach links, rechts, oben bzw. unten weisen (also left-, right-, up- oder down-arrow), setzt sich der Fensterinhalt in die angewählte Richtung in Bewegung. Dies ermöglicht gegenüber der Benutzung der Verschieber (slider) eine kontinuierliche Bewegung in dem Text oder Bild in kleinen Schritten.

I.3 Fenster-Füllraute (fuller)
Als fuller bezeichnet man die Raute, die in der rechten oberen Ecke des Fensters zu erkennen ist. Durch Anklicken des fullers mit der linken Maustaste wird der Bildinhalt der linken Bildhälfte (hier: Graphik) vergrößert, so daß er den kompletten Bildschirm ausfüllt. Wenn Sie den alten Zustand wiederherstellen möchten, müssen Sie nur den fuller erneut anklicken.

I.4 Schließ-Knopf (closer)
In der linken oberen Ecke eines jeden Fensters befindet sich der sogenannte Schließer (closer). Durch Anklicken dieses Symbols mittels linker Maustaste wird, wie oben bereits erwähnt, das aktuelle Fenster geschlossen.

2.4/26

I.5 Verschiebebalken (mover)
Das aktuelle Fenster läßt sich komplett verschieben, indem man die Titelleiste mit der linken Maustaste anklickt, die Taste gedrückt hält und nun das Fenster in die gewünschte Position zieht. Hat man diese erreicht, so kann man durch Freigeben der linken Maustaste das Fenster an dieser Position fixieren.

II. Benutzung der Ikonen, Fensterverwaltung und Dateneingabe

II.1 Fensterbedienung
Unter der benutzten Oberfläche ist es möglich, mehrere Fenster gleichzeitig geöffnet zu haben. Hat man z.B. die Anleitung zum Zeitgeber-/Zählerbaustein (Timer) und den Timer selber als Fenster nacheinander geöffnet, so trägt das jeweils aktive Fenster eine schwarze Kennung in der Titelleiste, und die inaktiven Fenster tragen eine hellgraue Kennung. Durch einfaches Anklicken eines inaktiven Fensters mit der linken Maustaste wird dieses aktiviert und, sofern es vorher von anderen Fenstern verdeckt war, in seiner ganzen Größe in den Vordergrund gerückt. Ist in dem geschilderten Fall z.B. die Anleitung zur Benutzung des Timers aktiv gewesen, so kommt durch einfaches Klicken mit der linken Maustaste auf die Fläche des Praktikumsrechners dieser wieder in den Vordergrund und ist zu verwenden, ohne daß ein anderes Fenster geschlossen werden müßte.

II.2 Dateneingabe in aktiven Fenstern
In einigen Fenstern (z.B. "Bausteine \ ACIA einschalten" oder "Datei \ Speicherbereich laden") ist eine Dateneingabe über die Tastatur in das aktive Fenster möglich. Die aktuelle Position des Cursors wird über einen senkrechten Balken oder durch das Zeichen " | " angezeigt. In den Fenstern, die erscheinen, sobald die Menüpunkte "Speicherbereich laden" oder "... speichern" angewählt werden, kann man die Zeile, die man verändern, löschen oder ergänzen möchte, durch Anklicken mit der linken Maustaste aktivieren.

II.3 Handhabung der Ikonen
Ihnen werden während der Benutzung des Emulationsprogramms verschiedene Arten von Ikonen begegnen:

  1. Diskettensymbole als Schaltflächen zum Laden bzw. Löschen von Dateien auf Diskette oder Festplatte
  2. In den Dokumentationen 6) werden grüne Schaltflächen mit weißer Schrift dazu benutzt, die Bereiche darzustellen, die durch Anwählen mit der linken Maustaste weitergehende Informationen zu dem dargestellten Thema liefern.
  3. Die bei der Bedienung des Simulators auftretenden Fragezeichen sind wie folgt zu bedienen:

Tiefergehende Informationen zu diesem Thema können Sie durch die Anwahl der Symbole des in Bild 2.4-1 dargestellten Fensters erhalten.

III. Die zwei Menü-Ebenen des Simulators

Wie diese Überschrift schon andeutet, gibt es während der Benutzung des Emulators die Möglichkeit, zwischen zwei Menüebenen zu wechseln. Dies geschieht über folgende Menüeinträge:

Um die zwei Menüebenen kurz zu skizzieren, seien deren wesentliche Inhalte genannt:

Zu den meisten Menü-Oberpunkten existiert der Unterpunkt "Anleitung". Unter dem Oberpunkt "Datei" gibt es sogar drei Anleitungen: "Programm", also dieser Text, den Sie gerade lesen, "Emulator" und "Mikrorechner". Andere Anleitungen, in denen wesentliche Eigenschaften einzelner Teile des Simulators vorgestellt werden, sind als Menüunterpunkte zu den einzelnen Themen aufgeführt.

IV. Die Statusanzeige

Am unteren Bildrand der normalen Benutzeroberfläche befindet sich die sogenannte Statusanzeige. Sie enthält verschiedene Informationen zu wichtigen Vorgängen im Programm. So wird zum Beispiel beim Ablauf eines Programms, welches nicht definierte Befehle enthält, die Ursache für die unter diesen Umständen auftretenden Programmstörungen als "illegal instruction" in der Statuszeile gemeldet.

2.4/28

In der Statusanzeige wird auch zur Anzeige gebracht, wenn man von der parallelen Schnittstelle (Ports PA bzw. PB) oder der seriellen Schnittstelle (ACIA) 8) Daten einliest oder abspeichert. Dieser Vorgang wird durch ein Diskettensymbol verdeutlicht, wobei bei Datenabspeicherung PA, PB und/oder ACIA links von dem Pfeil steht bzw. stehen, der auf das Diskettensymbol zeigt. Im Falle des Einlesens einer Datei steht der jeweilige Empfänger rechts von dem Diskettensymbol. Ein Pfeil, der von dem Diskettensymbol auf den Empfänger weist, verdeutlicht schon optisch in eindeutiger Weise die Datenübertragungsrichtung.

2. Allgemeine Informationen zur Benutzung des Simulators

Die Bedienung des Simulators soll mit Hilfe der Erläuterungen zu den einzelnen Menüpunkten nähergebracht werden. Um hierbei eine möglichst gute Übersicht zu gewährleisten, werden die jeweiligen Funktionen der einzelnen Menüpunkte in der Folge ihres Auftretens erläutert. Zuerst erfolgt eine Auflistung der Menüpunkte mit einer kurzen Funktionsbeschreibung. Im Anschluß daran wird eine genauere Beschreibung der einzelnen Punkte, soweit nötig, gegeben.

Datei Hauptmenü-Eintrag für grundsätzliche Systemfunktionen
Anleitung Unter diesen Menüpunkten finden Sie allg. Informationen zu:
Programm - der Bedienung der graphischen Oberfläche
Emulator - der Bedienung des Simulators
Mikrorechner - der Bedienung des simulierten Mikrorechners
Speicherbereich Diese Menüpunkte erlauben:
laden - ein auf der Festplatte gespeichertes Programm oder einen Datenbereich (über eine Dateiauswahlbox) einzulagern
speichern - ein Programm oder einen Datenbereich (über eine Dateiauswahlbox) auf der Festplatte abzuspeichern
FormatAuswahl zwischen zwei Speicherformaten: *.HEX, *.PTI
Endung wirkt als Dateifilter für die Auswahlboxen
Übertragung Übertragung von Daten zwischen Simulator und Praktikumsrechner:
® Mikrorechner - Datenübertragung vom Praktikumsrechner zum Simulator
¬ Mikrorechner -Datenübertragung vom Simulator zum Praktikumsrechner
DefinitionenHier werden Systembedingungen festgelegt:
Schnittstellen - Zuweisung der simulierten seriellen und parallelen Schnittstellen zu den Hardware-Schnittstellen des PCs
ROM\RAM-
Erweiterungen
- Erweiterung des simuliertenArbeitsspeichers von 16 auf max. 32 kbyte
EndeBeenden des Simulators
(auch über die Tastenkombination "Strg+Q" möglich)

2.4/29

Sie können eine allgemeine Einführung in die Benutzung des Programms und in die wesentlichen Bedienschritte über den Menüpunkt Datei \ (Anleitung) Programm erhalten. Die in einigen Menüpunkten und auf der Benutzeroberfläche dargestellten Fragezeichen liefern nach Anklicken der linken und unmittelbar danach der rechten Maustaste Hilfetexte zum angewählten Thema.

Speicher Hauptmenü-Eintrag zur Speicher- und Registerdarstellung
anzeigenEröffnet ein Fenster, in dem der Speicherinhalt in hexa- dezimaler Form dargestellt wird und verändert werden kann
DisassemblerEröffnet ein Fenster, in dem der aktuelle Speicherinhalt disassembliert dargestellt wird
RegisterDie Registerinhalte (nach einem Trace-Trap) werden in einem separaten Fenster dargestellt
Assembler 
Anleitung Anleitung zur Benutzung des Assemblers (vgl. Abschnitt 2.2)
Aufruf Aufruf des Assemblers, nach Verlassen des Simulators !

Bausteine Hauptmenü- Eintrag zur Darstellung und Bedienung der Rechnerkomponenten
Timer 6840Darstellung und Bedienung der 3 Timer des Zeitgeber-/Zählerbausteins (s. KE5)
Anleitung Unter diesem Punkt kann eine Anleitungzur Benutzung der Timer aufgerufen werden
Timer #1  
Timer #2 Es wird für jeden Timer ein eigenes Fenster geöffnet, in dem der momentane Zustand des Timers dargestellt wird
Timer #3  
PIA 6821Darstellung und Bedienung des Parallelschnittstellen-Bausteins MC6821 (s. KE4)
Anleitung Unter diesem Punkt kann eine Anleitung zur Benutzung der zwei Ports des Bausteins MC6821 aufgerufen werden
Port PA Für jeden Port wird ein Fenster geöffnet, in dem der Schaltzustand der Ein-/Ausgangsleitungen zu erkennen ist;
Port PB deren Zustände könnenauch durch Betätigen der im Fenster dargestellten Schalter verändert werden
ACIA R6551Darstellung und Bedienung des seriellen Schnittstellen-Bausteins R6551 (s. KE4)
Anleitung Unter diesem Punkt kann eine Anleitung zur Benutzung des R6551 aufgerufen werden
ACIA
einschalten
In einem separaten Fenster kann die aktuelle Konfiguration des R6551 und die serielle Datenübertragung beobachtet werden

2.4/30

Dokumentation Hauptmenü-Eintrag zur Bedienung des Dokumentationssystems
AnleitungHier werden weitere Informationen zur Benutzung des Dokumentationssystems gegeben
Menue-WechselWechsel vom Hauptmenü zum Dokumentationsmenü 9)
TabellenAnzeige von Tabellen zur Programmierung des simulierten Prozessors (vgl. KE1):
CPU-Befehlssatz Tabellen B-1 und B-2 aus Anhang von KE1
Befehlssatz
alphanumerisch
Tabellen C-1 und C-2 aus Anhang von KE1
Branch-Befehle Tabelle B-3 aus Anhang von KE1
relative
Adressierung
Tabelle 1.3-5 aus KE1
Postbyte Bild A-1 aus Anhang von KE1
Hilfsroutinen Tabelle D-1 aus Anhang von KE1

Kurse Hauptmenü-Eintrag zur Bearbeitung der im Simulator implementierten Kurse 10)
AnleitungAnzeige von allgemeinen Informationen zur Benutzung der Kurse:
CPU-Hardware - Kurs zur Prozessorhardware
CPU-Software - Kurs zur Prozessorsoftware
Peripherie - Kurs zur Bedienung der Peripheriebausteine

Tutor Hauptmenü-Eintrag zur Bearbeitung des im Simulator implementierten Tutors 11)
AnleitungAnzeige von allg. Informationen zur Benutzung des Tutors:
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3. Bedienung der simulierten Mikrorechner-Tastatur

In der linken oberen Ecke des Rechner-Bildes ist ein großes Fragezeichen dargestellt. Klickt man dieses mit der linken Maustaste an, so werden in der Umgebung der Tasten kleine Fragezeichen sichtbar und in dem Display werden den jeweiligen Stellen der Anzeige die zugehörigen Funktionen zugewiesen. Wünscht man nun eine Erklärung zu den einzelnen Tastenfunktionen, so erscheint nach Drücken der rechten und der linken Maustaste (zuerst die rechte Taste drücken, festhalten, dann Drücken der linken Maustaste) ein separates Hilfefenster mit Erläuterungen zu der Funktion der jeweiligen Taste.

Die Anwahl der Tasten zur Eingabe der Zahlenwerte sowie der mit festen Funktionen vorbelegten Tasten kann auf zwei Arten erfolgen:

Hinweis:
In einigen Bedienfunktionen des Mikrorechners muß eine Taste über längere Zeit "gehalten" werden. Dies wird im Simulator durch Benutzung der Umschalt- (Shift-) Taste der PC-Tastatur ermöglicht. Drücken Sie hierbei die Umschalttaste und selektieren Sie mit der Maus die zu haltende Taste.

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2.4.6 Kopplungssoftware Praktikumsrechner <--> PC

Es ist möglich zwischen Praktikumsrechner und PC Daten und Programme auf verschiedenen "Ebenen" auszutauschen. Zur Übertragung benötigen Sie ein serielles, "gekreuztes" Datenübertragungskabel. Ein passendes Kabel mit einem 25-poligen Stecker für die serielle Schnittstelle Ihres PCs sowie einem 5-poligen Rundstecker auf Seite des Mikrorechners wurde Ihnen mit dem Praktikumsrechner und den Disketten ausgehändigt.

Bevor Sie die Rechner einschalten und sich mit den Routinen vertraut machen, sollten Sie Praktikumsrechner und PC mit dem Übertragungskabel verbinden (siehe Unterabschnitt 2.4.1). Eine spätere Kopplung "unter Spannung" sollte vermieden werden, da dies unter Umständen zu Schäden an der seriellen Schnittstelle Ihres PCs oder am Praktikumsrechner führen kann.

Im folgenden wird neben der Datenübertragung durch den Simulator, die Datenübertragung unter DOS sowie die Handhabung der Terminalemulation des Praktikumsrechners erläutert. Die Vorgehensweise einer Datenübertragung mittels der Entwicklungsumgebung "IDE9" wurde in Unterabschnitt 2.4.4 besprochen. Für Interessierte folgt zum Schluß die Anschlußbelegung des Datenübertragungskabels.

1. Datenübertragung durch den 6809-Simulator

Der 6809-Simulator stellt eine sehr komfortable Benutzerschnittstelle zur Datenübertragung zwischen PC und Praktikumsrechner bereit. Über den Menüpunkt "Datei" gelangen Sie zu den Menüunterpunkten zur Datenübertragung. Mit dem Unterpunkt "--> Mikrorechner" kann ein Speicherauszug in den Mikrorechner geladen werden. Durch die Auswahl "<-- Mikrorechner" kann ein Speicherbereich des Mikrorechners in den Simulator übertragen werden.

Datenübertragung "Simulator --> Praktikumsrechner"

Nach Aktivieren des Menüunterpunktes "--> Mikrorechner" erscheint ein Fenster, indem die Start- und Endeadresse des in den Mikrorechner zu übertragenden Speicherbereiches anzugeben ist. Desweiteren besteht hier die Möglichkeit zwischen den seriellen Schnittstellen "COM1" und "COM2" des PCs zu wählen.


Bild 2.4-2:Fenster zur Datenübertragung vom PC zum Praktikumsrechner

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Die Voreinstellung im Simulator ist "COM2", da an "COM1" in der Regel die Maus angeschlossen ist. (Bild 2.4-2). Der ROM-Bereich ($E000 - $FFFF) ist im Fenster zwar adressierbar, eine Übertragung wird aber nicht durchgeführt. Nach Maus-Klick auf den <OK>-Botton oder Drücken der <Return>-Taste erscheint ein weiteres Fenster, das Sie auffordert, auf dem Praktikumsrechner die Load-Routine vor Quittierung des Fensters zu aktivieren (<L>-Taste des Praktikumsrechners)12). Nach Verlassen des Fensters wird der angegebene Speicherbereich in den Praktikumsrechner geladen. Sie können die Übertragung am Praktikumsrechner verfolgen. Die Anzeigestellen S5-S2 des Rechners zeigen fortlaufend die Speicheradresse des letzten bereits übertragenen Datenblockes an. Bei einer erfolgreichen Übertragung erscheint in den Anzeigestellen des Praktikumsrechners die Meldung "Lo EndE FF". Bei einer fehlerhaften Übertragung wird der Ladevorgang abgebrochen und es erscheint in den Anzeigestellen des Praktikumsrechners eine Fehlermeldung.

Datenübertragung "Praktikumsrechner --> Simulator"

Die Übertragung von Speicherbereichen des Praktikumsrechners zum Simulator erfolgt in ähnlicher Weise wie in umgekehrter Richtung bereits erläutert. Nach Auswahl des Menüunterpunktes "<-- Mikrorechner" erscheint ein Fenster, in dem Sie zwischen der seriellen Schnittstelle 1 und 2 (Voreinstellung) wählen können. Nach Selektierung des <OK>-Buttons erscheint ein Fenster, das Sie auffordert, nach Quittierung des Fensters die Save-Routine des Praktikumsrechners zu aktivieren (<S>-Taste des Praktikumsrechners).

Nach der zweiten Betätigung der <S>-Taste wird die Übertragung gestartet. In den Anzeigestellen S5-S2 des Praktikumsrechners erscheint die Speicheradresse des zuletzt übertragenen Datenblockes. Das Ende der Datenübertragung zeigt der Mikrorechner durch die Meldung "SAvE rdY" an. Bei einer fehlerhaften Übertragung erscheint keine Fehlermeldung in der Anzeige des Praktikumsrechners, da der Praktikumsrechner als Sender keine auftretenden Fehler feststellen kann.

Praktische Übung P2.4-6:
Laden Sie ein Programm Ihrer Wahl in den Simulator. Starten Sie das Programm im Simulator, um zu überprüfen, ob es lauffähig ist. Übertragen Sie das Programm mittels des Simulators zu dem Praktikumsrechner. Starten Sie das Programm auf dem Praktikumsrechner.
Erweitern Sie das übertragene Programm und starten Sie das Programm auf dem Praktikumsrechner erneut. Laden Sie das erweiterte Programm in den Simulator. Starten Sie das Programm im Simulator.

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2. Datenübertragung auf DOS-Ebene mittels "MODE" und "COPY"

Auf DOS-Ebene steht Ihnen für die Übertragungsrichtung PC --> Praktikumsrechner als weitere Möglichkeit eine "direktere" Übertragung mittels der beiden DOS-Befehle "MODE" und "COPY" zur Verfügung. 13)

Zur Übertragung von Daten an den Praktikumsrechner ist mit dem "MODE"-Befehl das Übertragungsprotokoll einzustellen. Die Voreinstellung des Mikrorechners nach dem Einschalten ist: 1200 baud, 8-bit Wortlänge, keine Parität und 2 Stopbits. Hiermit ergibt sich für den "MODE"-Befehl auf Kommandozeilenebene für die zweite serielle Schnittstelle: "MODE COM2: 12,N,8,2". Die Ausführung des Befehls wird von DOS zurückgemeldet. Nach Aktivierung der Load-Routine des Praktikumsrechners kann mit dem DOS-Befehl "COPY" die gewünschte Datei (in Intel-Hex Format!) an den Mikrorechner übertragen werden. Beispielsweise lautet der "COPY"-Befehl für die Datei "TRANS.HEX" und den zweiten seriellen Port: "COPY TRANS.HEX COM2:". Über die Anzeigestellen S5-S2 des Mikrorechners kann die Datenübertragung verfolgt werden. Das Ende einer fehlerfreien Übertragung wird auch hier durch die Meldung "Lo EndE FF" in der Anzeige signalisiert.

3. Terminalemulation

Der Praktikumsrechner besitzt eine ANSI- / VT-100-Terminalemulation. Mittels dieser Emulation und einem beliebigen Terminalprogramm, das eine dieser Emulationen unterstützt, ist es möglich, den Praktikumsrechner ganz oder teilweise vom PC aus fernzusteuern. Terminalprogramme, die diese Emulationen unterstützen, sind z.B. "term90" des "Norton Commanders", "PROCOMM" oder auch das Windows-Terminalprogramm mit der DEC VT-100 (ANSI)-Emulation.

Nach Einstellung der Vorgaben für das Terminalprogramm (# serielle Schnittstelle, Typ der Emulation) ist die Terminalemulation des Praktikumsrechners durch gleichzeitiges Drücken der <T>-Taste (Trace) und der <C>-Taste (Clear) zu aktivieren. Als Reaktion sollte auf dem PC-Bildschirm die Meldung

FernUni Hagen
Technische Informatik MRP
FU <Rechner-Nr.> <EPROM-Version>

erscheinen. Über die PC-Tastatur können nun Eingaben gemacht werden, in der Art, als ob man direkt die Tastatur des Praktikumsrechners bedienen würde. Die Datentasten (Gruppe 2) und die <+>- und <->-Tasten des Mikrorechners können direkt angesprochen werden, die restlichen Tasten des Mikrorechners durch vorheriges Drücken der <Cntrl>-Taste. Möchte man sich beispielsweise die Registerinhalte ausgeben lassen, so sind auf der PC-Tastatur gleichzeitig die <Strg>-Taste (<Ctrl>-Taste) und die <R>-Taste zu drücken. Danach können mit der <+>- oder <->-Taste (des Hauptblockes, nicht mit den Tasten des abgesetzten Zahlenblockes) die einzelnen Register durchlaufen werden. Die Ausgaben des Mikrorechners erscheinen in der Grundeinstellung der Terminalemulation nicht in den Anzeigestellen S7-S0 des Praktikumsrechners, sondern werden auf dem Bildschirm des PCs ausgegeben.

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Weiterhin kann über Bit 0 und Bit 1 der Speicherstelle $0091 des Praktikumsrechners gesteuert werden, welche Tastatur und welche Anzeige (PC oder Mikrorechner) im Moment aktiv sein sollen. Genauer folgt für Speicherstelle $0091:

Tabelle 2.4-6: Terminalemulation, Speicherstelle $0091
Bit 1Bit 0 TastaturAnzeige Grundeinstellung
00 Praktikumsrechner Praktikumsrechner nach dem Einschalten
01 Praktikumsrechner PC--
10 PC Praktikumsrechner ----
11 PCPC bei Terminalemulation

Hinweis:
Als Einschränkung des Monitors unterstützen zur Zeit nur die internen Monitorroutinen die Terminalemulation. Die Hilfsroutinen aus KE1, Abschnitt 1.2.2, unterstützen die Terminalemulation nicht, so daß im Moment "ferngesteuerte" Anwenderprogramme, die diese Routinen benutzen, nicht ablauffähig sind.

4. Anschlußbelegung des Datenübertragungskabels

25-pol. Stecker Signalname KabelSignalname 5-pol. Stecker
1 GND « GND 2
2 TxD« RxD4
3RxD « TxD5
4RTS Pins 4 und 5    
5CTS sind gebrückt  
6DSR « DTR3
20DTR « DSR1
7GND « GND2


2.3 Einführung in die Assemblerprogrammierung 2.5 Übungen zur Assemblerprogrammierung